Aus Sicht von PizolCare bewirken partnerschaftliche Kooperationen im Gesundheitswesen mehr als staatliche Regulierungen. Das im Werdenberg und Sarganserland tätige Ärztenetzwerk begrüsst daher den Entscheid des Ständerats, der die Einführung von Kostenzielen abgelehnt hat.
Der Ständerat hat in der abgelaufenen Session die Einführung von Kostenzielen im Gesundheitswesen abgelehnt, wenn auch denkbar knapp. PizolCare erhofft sich nun, dass die seit 25 Jahren bestehenden partnerschaftlichen Kooperationen zwischen den Krankenversicherern und den Ärztenetzen wie PizolCare, Partnernetz von mediX schweiz, gestärkt werden.
Hausarztmodelle sind effizient
Dank vertraglich vereinbarter Zusammenarbeit mit Ärztenetzen bieten Krankenversicherer ihren Versicherten seit rund 25 Jahren Hausarztmodelle als ein alternatives Versicherungsprodukt an. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit ist vorbildhaft und enorm leistungsfähig: Sie ermöglicht Qualitätstransparenz, kontinuierliche Qualitätsentwicklung und eine nachweislich effiziente Patientenbehandlung.
Verschiedene Krankenversicherer evaluieren und beurteilen die Versorgungsstrukturen und -prozesse der Ärztenetze solid und regelmässig: So durchlaufen beispielsweise bei der CSS die Ärztenetze ein jährliches Reporting mit rund 100 Struktur- und Qualitätsindikatoren – mit dem Fazit, dass die Ärztenetz-Bewegung eine wichtige Quelle neuer Versorgungsansätze und Qualitätsbemühungen war und ist. Die Versorgungsstrukturen der PizolCare wurden bei dieser Evaluation in den letzten fünf Jahren immer mit einer der höchsten Punkteanzahl bewertet, 2019 sogar als das Netz mit der besten Bewertung aller 67 evaluierten Netzen, wofür die PizolCare 2020 den Quality Crystal Award in der Kategorie «Ärztenetzwerk» erhielt.
Nachweislich tiefere Kosten
Die Bemühungen von PizolCare und der Ärztenetze insgesamt qualitativ hochstehende Versorgungsstrukturen («Managed Care») zu ermöglichen, führen nachweislich zu tieferen Kosten. Je nach Methodik werden durch Ärztenetze erzielte Einsparungen von 10% bis 20% berechnet*, und die Wissenschaftler kommen zum Schluss, «dass das stetige Kostenwachstum der vergangenen Jahre ohne Managed Care wesentlich stärker ausgefallen wäre. Managed Care ist damit zweifellos ein wichtiger Bestandteil wirksamer, kostenbremsender Massnahmen». Eigene Auswertungen von PizolCare zeigen auf, dass im Jahr 2020 Einsparungen von über 8 Millionen Franken realisiert werden konnten, mit denen u.a. den Versicherten ein Prämienrabatt von rund 15 Prozent für das Hausarztmodell durch die beteiligten Krankenkassen angeboten werden kann.
Die Entwicklung und die Leistung der PizolCare und der Ärztenetze in der Schweiz sind bemerkenswert. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit wurden Strukturen aufgebaut, die nachweislich zu einer höheren Versorgungsqualität und zu tieferen Kosten geführt haben. Die PizolCare erwartet, dass mit dem Entscheid des Ständerates diese vorteilhafte Entwicklung für die Bevölkerung in der Region Werdenberg/Sarganserland weitergeführt wird.
Ja zu neuem Ärztetarif
Die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen ist ein wichtiges Thema. Es stehen aber bessere Instrumente zur Verfügung als eine staatlich verordnete Kostenbremse, die sich nachteilig auf die Patientenversorgung auswirken kann. PizolCare spricht sich ausdrücklich für die Einführung des neuen Ärztetarif TARDOC, sowie für die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) aus.
*Quelle: Lukas Kauer (2018), https://dialog.css.ch/managed-care-als-kostenbremse/